Esports Teams sind ein essenzieller Teil des Schweizer Esports Ökosystems. In Esports Teams schliessen sich einzelne Athleten zusammen und nehmen gemeinsam an Wettkämpfen teil. Es ist ausserdem sehr üblich, dass sich mehrere Teams und einzelne Athleten zu sogenannten Organisationen zusammenschliessen, welche grösstenteils mit Vereinen im klassischen Sport zu vergleichen sind. Welche Strukturen diese Organisationen haben und welche Typen von Esports Organisationen es in der Schweiz genau gibt, klärt der folgende Artikel.
Esports ist wie Sport ein Überbegriff für verschiedene Disziplinen. So wie sich auch Sportler auf Fussball, Leichtathletik oder Motorsport fokussieren, betreiben alle Esports Athleten nur einen Game-Titel aktiv als Esports. Das heisst nicht, dass sie nicht auch andere Games spielen – auch ein Schwimmer geht in der Freizeit mal auf den Bolzplatz – aber professionell wird meistens nur eine Game-Disziplin betrieben.
Im Esports ist es, im Gegensatz zum klassischen Sport, sehr verbreitet, dass sich Teams verschiedener Games in Organisationen zusammenschliessen. Diese Organisationen sind dann nicht unbedingt in nur einem Titel aktiv, sondern managen ein Portfolio mit unterschiedlichen Athleten in mehreren Games und vielfältigen Fan-Gruppen. Meistens treten jedoch trotzdem alle unter einem Brand auf. Gleich macht es zum Beispiel auch der Traditionsverein FC Schalke 04. Neben dem bekannten Bundesliga Fussballteam spielen auch Handballer, Basketballer, Leichtathleten und andere Mannschaften für Schalke 04, was für den traditionellen Sport eher unüblich ist.
«Im Schweizer Esports sind rund 50 Organisationen und unzählige Teams aktiv. Dabei sind die Unterschiede im Professionalisierungsgrad riesig»
Um ein wenig Aufschluss zu geben, wird im folgenden ein Einblick in die Schweizer Esports Landschaft gewährt, indem mehrere Organisationen in drei Kategorien eingeteilt und erläutert werden.
Die Routiniers
Seit den Nullerjahren sind die Routiniers im Schweizer Esports involviert und haben sich einen Namen als das Urgestein der Szene gemacht. mYinsanity und SILENTGAMING sind sowohl die Ältesten, als vermutlich auch erfolgreichsten Organisationen der Deutschschweiz. Hierbei handelt es sich um zwei Organisationen, die aus Clans entstanden sind. Clans sind sozusagen eine Vorstufe von Organisationen; dabei gruppieren sich Leute mit einem gleichen Ziel und Mindset, um gemeinsam zu gamen. Meistens herrscht in einem Clan ein freundschaftliches und familiäres und nicht ein professionelles Umfeld.
mYinsanity
mYinsanity und SILENTGAMING sind nicht nur in einem Spieletitel aktiv, sondern in mehreren und haben somit ein grosses Zielpublikum. Dies widerspiegelt sich auch in Ihrer Aktivität auf Sozialen Netzwerken. Zum einen haben sie vergleichsweise eine hohe Aktivitätsrate, zum anderen aber auch grosse Followerzahlen. Durch die Beteiligung in verschiedenen Bereichen des Esports haben sie ein breit gefächertes Content-Angebot.
Den Athleten bieten die Routiniers ein grosses, erfolgreiches und vor allem professionelles Umfeld. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass die Spieler sich wohlfühlen und gleichzeitig immer eine Ansprechperson für verschiedene Probleme haben.
Vorteile eines Sponsorings von Routiniers
- Mehrere Spieletitel erlauben eine grössere und diverse Zielgruppe
- Mehrere Spieltitel erhöhen die Chancen auf Publicity im Rahmen von Turnieren, vor allem wenn es um Turniersiege geht
- Etablierter Brand sowie klar definierte Sponsoringleistungen und -struktur
- Wenig Risiko, da bereits eingespieltes Staff-Team und bestehende Sponsoringverpflichtungen
Die Spezialisten
Auch im Esports gibt es Organisationen, welche sich auf einen gewissen Teilbereich fokussieren. Hierbei handelt es sich meistens um einen Spieletitel oder ein gewisses Genre.
Im Folgenden werden der FC Basel 1893 Esports, welcher seit 2017 mehrere FIFA Spieler unterstützt und Berzerk, eine Deutschschweizer Organisation die zwei Teams (ein Schweizer, ein Deutsches) im Shooter Counter-Strike: Global Offensive begleiten, beispielhaft vorgestellt. Diese zwei Organisationen zielen auf eine spezifische Nische ab und versuchen, so viele Fans wie möglich für sich zu gewinnen.
FC Basel 1893 Esports
Der grosse Unterschied zwischen den beiden Organisationen ist, dass der FC Basel 1893 Esports von einem Fusballverein initiiert wurde, während Berzerk, sowie mYinsanity und SILENTGAMING, aus der Szene gewachsen sind. Welche Strategien verschiedene Schweizer Fussballvereine im Esports verfolgen, haben wir in folgendem Artikel 2017 zusammengefasst. Der FC Basel 1893 Esports hat auf Facebook eine überdurchschnittliche Follower-Base. Die mediale Unterstützung des Fussballvereins zeigt sich hier am deutlichsten. Zudem sind beide ausgewählten Organisationen auch international aktiv und bekannt, was sich positiv in den Follower-Zahlen niederschlägt.
Aufgrund ihrer Fokussierung auf einen Spieletitel und wenigen Athleten berichten die beiden Organisationen auf Social Media viel detaillierter über ihren Spielbetrieb. Während Allrounder vielleicht nur ein Gesamtresultat posten, werden von Spezialisten viele Zwischenstände, Behind the Scenes Fotos sowie Interviews oder Kommentare der Athleten nach einem Spiel publiziert. Es liegt auch ein stärkerer Fokus auf den einzelnen Athleten, mit mehr Beiträgen, Interviews und Einblicken in ihre Tätigkeit. Natürlich machen dies auch Allrounder-Organisationen, allerdings oft nicht in einem solch detaillierten Umfang.
Vorteile eines Sponsorings von Spezialisten
- Fokus auf weniger Athleten, die einzeln besser promoted und gepusht werden
- Oftmals Top-Resultate in den jeweiligen Spieletiteln
- Etablierter Brand sowie klar definierte Sponsoringleistungen und -struktur
- Wenig Risiko, da bereits eingespieltes Staff-Team und bestehende Sponsoringverpflichtungen
Die Newcomers
Nicht nur Fussballclubs lassen die Esports Szene wachsen. Noch immer entstehen neue Schweizer Esports Teams, die aus der Clan-Community heraus wachsen. Was einst mYinsanity und SILENTGAMING waren, sind heute neue Organisationen. Vor allem für das Wachstum und die Nachwuchsförderung des Esports sind diese jungen Organisationen sehr wichtig. Zudem bringen diese oft neuartige, kreative Ideen sowie neue Gesichter in die Szene. Dadurch bringen sie auch neue Zielgruppen in die Szene und gewährleisten nicht nur den sportlichen, sondern auch den unternehmerischen Wettkampf.
Meist entstehen diese Organisationen aus dem Ansporn und der Leidenschaft einer kleinen Gruppe, welche Herzblut und Zeit investiert; ohne grosse Ansprüche auf irgendwelche Entlöhnung. Ihre Entlöhnung ist es, den Wachstum und Erfolge dessen zu sehen, was sie auf die Beine stellen.
Mit dieser Leidenschaft startet es und oftmals werden solche Organisationen an einen Punkt gebracht, an dem sie Unterstützung durch Sponsoren brauchen, da sie die Kosten alleine nicht mehr tragen können. Es macht durchaus Sinn, diese Organisationen wie eine Art “Start-Up” zu fördern, denn sie sind, ein wichtiger Bestandteil und potentiell zukünftig ein starker Player in Esports. Der Markt ist momentan bei weitem noch nicht gesättigt, und solange dies der Fall ist, kann Esports nur an Wert gewinnen und junge Teams den Weg an die Spitze finden.
Lostik
In dieser Kategorie werden Lostik und Zoorig eSports als Beispiele erwähnt. Lostik war früher als Insane Gaming bekannt. Ihre Athleten spielten in mehreren Spieletiteln und nahmen schon mehrere Jahre an grösseren Esports Wettkämpfen teil. 2018 hat eine neue Vereinsleitung mit einem Rebranding den Sprung vom Fun-Clan zu einer professionelleren Esports Organisation gewagt. Wie auch Zoorig eSports sind sie in mehreren Spieletiteln tätig. Zoorig eSports legt den Fokus jedoch auf diverse Konsolentitel. Beide Organisationen sind auf Social Media vertreten und auch aktiv; sie erreichen etwa die Aktivitätszahlen der Routiniers und beweisen somit, dass sie auf dabei sind, etwas tolles auf die Beine zu stellen.
Vorteile für ein Sponsoring von Newcomers
- Junges, ehrgeiziges Management
- Partner kann mit der Organisation mitwachsen und bei der Gestaltung mitwirken
- Zum Teil neue Zielgruppen
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*für die Grafiken der vorgestellten Teams wurden die Social Media Daten von September bis November analysiert